• 20160402_Paris

Rainer Feil vom TSV Dagersheim startete am 03. April bei seinem ersten Marathon gleich in Paris. Ein Erlebnisbericht von ihm kann man hier finden. Als nächstes steht der Start bei den deutschen Meisterschaften in Halbmarathon in Bad Liebenzell auf dem Programm, wo er seine aktuell gute Form nochmals bestätigen möchte.

Der größte Marathon Europas, 54000 gemeldete Läufer, über 43000 Läufer am Start und mein erster Marathon. Das Wetter passte, morgens gegen 9 Uhr hatte es ca. 13 Grad und Sonne.  Um 8:45 Uhr gingen die Profis auf die Strecke. Ich hatte eine Zielzeit von 3:45 h angegeben, bewusst, um die Strecke zu genießen und auch nicht zu schnell anzugehen. Start war dann um 9:20 Uhr mit tausenden anderen Läufern meines Startblocks. Ich lief vorne in der 3:45 Gruppe mit, ca 5min/km Tempo, was recht angenehm war. Allerdings liefen wir rasch auf das vor uns gestartete 3:30-Feld auf und mir wurde schnell klar, dass die meisten Leute hier sich überhaupt nicht an der Zeitvorgabe orientierten – viele der Läufer des 3:30 h Blocks waren definitiv nicht in der Lage, es unter die 4h zu schaffen.

Mit einem 5-er Schnitt pflügte man im Slalom durchs Läuferfeld – die Strecke ist sehr abwechslungsreich, vorbei an Notre Dame, viele Kilometer in Parks, entlang der Seine, aber auch mal 2 km durch einen zweispurigen Straßentunnel – die Parks waren eher menschenleer aber in der Innenstadt standen Menschenmassen am Straßenrand und oft wurde es sehr eng – die Zuschauer standen Spalier und an einigen der engen Passagen konnten maximal 3 Läufer parallel laufen, was zu vielen Bremsmanövern führte.

Im Laufe des Vormittags wurde es richtig warm und es gab wenig Schatten – viel trinken, Wasser über den Kopf schütten, Bananen essen alle 5km an den Essens-und Getränkeständen, so blieb ich frisch und bei km 29 kam ich beim Eiffelturm vorbei. Die letzten Km führten durch den Park Bois de Boulogne, Trommelbands feuerten die Läufer mit heißen Rhythmen an. Der berühmte Mann mit dem Hammer bei km 35 – er hat mich verschont, viele andere aber nicht. Zu dem Zeitpunkt war ein Drittel des Feldes im Gehmodus. Allerdings zwickten meine Waden ab km 38 und um Krämpfe zu vermeiden drosselte ich das Tempo und bin dann doch gut ins Ziel gekommen, mit einer Zeit von 3:32:24 h auf Platz 5586 von 41708 Finishern. Im Laufe des Rennens habe ich tausende Läufer überholt, was auch meine GPS-Uhr mit einer gemessenen Strecke von 42,7 km bewies.

Wer also als Marathon-Highlight nicht unbedingt nach New York will, dem kann ich Paris sehr empfehlen. Eine sehr abwechslungsreiche Strecke mit begeisterten Zuschauern, vielen Bands am Straßenrand – ein tolles Erlebnis!