Bericht für das Jahr 1992 der Leichtathletikabteilung in der Jahreshauptversammlung vom 11. März 1993

 

Im vergangenen Jahr feierten wir unser zehnjähriges Jubiläum. Wir gaben eine kleine Festschrift mit den Gedichten des Nikolaus heraus. Diese Festschrift kostete uns mehr Arbeit und mehr Geld als das normale Training und den normalen Betrieb. Immerhin haben wir damit gezeigt, daß wir auch mit der Feder umgehen können.
 
  • 1992 Ball
Wie es sich für unsere Abteilung gehört, feierten wir das zehnjährige Jubiläum kräftig und zwar mit einem wunderschönen Ball in der Alten Turn— und Festhalle. Wir hatten die Räume so gut dekoriert, daß sie auch noch am nächsten Tag von der SPD für ihre Herbsthocketse genutzt werden konnte.

 

Unsere Abteilung blüht und wächst nach wie vor. Die Mitgliederzahl bewegt sich auf die 120 zu. Dabei nutzte uns die Kooperationsmaßnahme Schule/Verein ganz besonders. Hier gilt ein großes Lob Annette Gruber, die ihre Kleinen in liebevoller Weise betreut und kräftig für Nachwuchs sorgt.

 

Freuen konnten wir uns auch über insgesamt 11 Einzeltitel bei den Schülerinnen, 2 Einzeltitel bei den Schülern, einen Einzeltitel bei der weiblichen Jugend B, 6 Mannschaftstitel bei den Schülerinnen, 2 Mannschaftstitel bei der weiblichen Jugend B und 2 Mannschaftstitel bei den Aktiven alles auf Kreis— und Bezirksebene. Der Hauptverein hat schon gestöhnt, als er unsere Rechnung über die Meisterschaftsprämien erhielt. Ich denke aber, daß diese Rechnung gerne bezahlt wird.

 
Der Zusammenhalt in der Truppe könnte nach wie vor nicht besser sein. Ganz besonders freue ich mich, daß Ralfs Igel Anschluß an die Aktiven gefunden haben. Hier gibt es keine altersbedingten Probleme, sondern man fühlt sich als ein Verein. Sorgen macht mir die Zeit nach Björn Holst, der uns in diesem Jahr für 5 Monate in Richtung Südamerika verlassen will. Hier suchen wir noch nach einem Stellvertreter. Vielleicht kann uns dabei auch der Hauptverein helfen.
 

Im Kreis und Bezirk sind wir nach über 10 Jahren ein fester Bestandteil und einer der wenigen Vereine, die noch unter ihrer eigenen Fahne segeln. Viele andere Vereine haben sich zu LG's (Leistungsgemeinschaften) zusammengeschlossen. Wir versprechen uns davon nicht den großen Durchbruch, wollen dies auch nicht.

Unsere Freude über den Ausbau der leichtathletischen Wettkampfstätten im Stadion wurde jüngst durch einen Brief des Sportbürgermeisters gebremst. Bisher war es klar, daß die neue Stabhochsprunganlage nach Dagersheim kommt. Offenbar hat der SV Böblingen nun doch wieder gebohrt und will erreichen, daß die neue Anlage nach Böblingen gerät. Hier wollen wir uns nach Kräften zur Wehr setzen, damit wir unsere jährlichen Bezirksmehrkampfmeisterschaften endlich komplett in Dagersheim durchführen können.

Traurig stimmt uns, daß Monika Feucht ihr Amt als Kassiererin nicht mehr ausüben will. Wie wir hören, ist Kai Seewald bereit, dieses schwere Amt zu übernehmen.
 
  • 1992 Deckenpfronn
Erstmals fand im Jahr 1992 ein Zeltlager für die Schüler und Schülerinnen statt. Auch die Aktiven nahmen daran teil. Es war ein voller Erfolg. Wir wollen dieses Jahr einen ähnlichen Ausflug nach Friedrichshafen unternehmen.

Unser österliches Trainingslager wird dieses Jahr am Gardasee in Arco durchgeführt werden. Wir haben ein wunderschönes Quartier gebucht und freuen uns auf diese Tage. Natürlich gibt es auch einen Ausflug, um die obligatorische Kirche und eine Arena zu besichtigen.


Ich freue mich, daß ich einer so lebendigen Abteilung vorstehen kann.






Aus dem TSV - Jahresrückblick 1992

Die Leichtathleten im TSV sind 1992 wieder um eine Generation gewachsen. Neben den Aktiven im Alter von 20 bis 30 Jahren und der Igelgruppe, bestehend aus Jugendlichen, wurden heuer auch die Jüngsten, die acht- bis zwölfjährigen Schüler und Schülerinnen voll integriert.

Aus den einzelnen Gruppen ist durchweg nur Positives zu berichten, vor allem aber viele Erfolge und Plazierungen. Bei den Schülern C ist neben Valentin Matt die gesamte Mannschaft, bestehend aus Ralf Lang, Conny Gräsle, Valentin Matt, Simon Schreier und Dennis Dubnitzki Mannschaftsmeister im Kreisschülermehrkampf geworden. Das Gleiche schaffte Meike Bauknecht bei den Schülerinnen C. Zudem wurde sie noch Erste beim IHS-Cup im Sindelfinger Glaspalast über 800 Meter. Dort belegte die 4 x 50-Meter-Staffel mit Lena Hahn, Angelika Braig, Anna Hahn und Meike Bauknecht in der Endabrechnung einen fünften Platz. Bei den Schülerinnen A ist neben vielen Erfolgen bei Abendsportfesten und Schülerwettkämpfen als Highlight die Teilnahme an den württembergischen Meisterschaften aufzuzählen, wo unter anderem ein fünfter Platz in der 4 x 75-Meter-Staffel von Tanja Bauknecht, Tina Halm, Kristina Holst und Jenny Borgemehn erreicht wurde. Stolz kann Trainer Ralf Feucht auf "seine Mädels" wahrlich sein, die sich zudem bei der Partnerstadt-Olympiade in Krems bei Wien prächtig schlugen. Als Lohn der Erfolge erhielten sie vom Kreisschülerwart eine Einladung zum Vergleichswettkampf der beiden Leichtathletikkreise Böblingen und Rottweil.

Nachdem im Jahr 1991 die Kreismeisterschaften im Zehnkampf mangels Ausrichter zum Ausfallen verdammt waren, sprang der TSV Dagersheim in die Bresche, sorgte für die Ausrichtung 1992, und stellte gleichzeitig den Kreis-Zehnkampf-Meister in der Mannschaftswertung. Faszinierend ist immer wieder die tolle Stimmung und das faire Miteinander, was einfach zum Zehnkampf dazugehört. Gut, daß das Dagersheimer Waldstadion nun auch zehnkampftauglich ausgebaut wird. Vorbei ist dann die Zeit, in der Stabhochsprung auf einer kaputten Anlage und Diskus aus einem Hammerwurfring im Böblinger Stadion bestritten werden mußten. Ein Dankeschön an Platzwart Peter Grözinger, der sein Stadion wirklich super im Griff hat, so daß bei allen Sportfesten immer alles reibungslos lief.

Auch die Teilnahme der 4 x 400-Meter-Staffel der Aktiven an den süddeutschen Hallenmeisterschaften im Januar war ein tolles Erlebnis. In der Besetzung Björn Holst, Uli Zimmer, Frank Stalin und Kai Seewald waren die Plätze auf dem Treppchen zwar tabu, aber ein Platz unter den besten zehn Staffeln in der württembergischen Bestenliste ist sicher drin.


Das Erfolgsgeheimnis der Dagersheimer Leichtathleten

Bei so viel Erfolg, immerhin rund 50 Meistertitel, bleibt Lob nicht aus, und manchmal hört man schon einen anderen Verein nach dem Erfolgsgeheimnis, vor allem bei der Jugendarbeit, fragen.

Nun, ein Faktor ist sicher die gute Kameradschaft innerhalb der Abteilung und die vielen gemeinsamen Aktivitäten. Da steht zunächst im Winter das schon obligatorische Skiwochenende im Gauertal/Montafon auf dem Programm. Letztes Jahr waren erstmals auch die Jugendlichen dabei. Voller Begeisterung nahm man eine Stunde Marsch zur Hätte in Kauf. Trotz hüfthohem Schnee wurde nebenbei das Skifahren erlernt.

  • 1992 Kaltern
Über Ostern ging's eine Woche ins Trainingslager, mittlerweile schon zum zehnten Mal. Schnee und Regen ließ man am Brenner zurück und machte Halt in Kaltem im sonnigen Südtirol. Im herrlich gelegenen Stadion wurde tagsüber zweimal trainiert, und abends wurde in der Herberge hoch über dem Mendelpaß gefeiert. Auch für Kultur blieb, dank Abteilungsleiter Uli Weltmann, ein wenig Zeit, war doch ein Abstecher nach Meran und Schenna ein absolutes Muß. Im Sommer zieht dann die ganze Abteilung für ein Wochenende ins Zeltlager, und im Herbst steht der Dagersheimer Flohmarkt vor der Tür.
 

Auch ein Jubiläum gab's vergangenes Jahr zu feiern. Anfangs ein zartes Pflänzchen, wuchs die Leichtathletikabteilung mittlerweile zu einem zehnjährigen Baum empor. Das war Anlaß genug, diesen mit einem rauschenden Ball zu begießen. Kaum ging das zehnte Jahr zur Neige, da liefen die Vorbereitungen für das elfte bereits auf Hochtouren. Neben Skiwochenende, den traditionellen Wettkämpfen wie Abendsportfest, Schülersportfest, Zehnkampf und Waldlauf, geht's auch 1993 wieder ins Trainingslager, diesmal nach Arco am Gardasee.

Das Sportangebot innerhalb der Abteilung bleibt erhalten; trainiert wird in den erwähnten vier Gruppen. Neu ist seit letztem Jahr die Initiative von Annette Gruber, die versucht, durch eine Kooperation mit der Grundschule in Dagersheim Mäd- Sport ehe. und Jungen schon im jungen Alter für den Sport zu gewinnen.

Bleibt zu hoffen, daß Sönke Reinhold auch im Jahr 1993 wieder genügend Resonanz mit seinem Lauftreff findet. Er führt im Sommer einmal pro Woche im Dagersheimer Wald hinter dem Stadion einen Waldlauf durch.


Gute Leistungen beim fünften Dagersheimer Waldlauf

58 Männer und 17 Frauen machten sich auf die 7,5 bzw. 15 Kilometer lange Strecke durch den Dagersheimer Wald. Während die 7,5-Kilometer-Läufer eine Runde zu bewältigen hatten, mußten die 15-Kilometer-Läufer zwei Runden auf der schönen, nicht allzu schwierigen Strecke zurücklegen. ProminentesterTeilnehmer im Läuferfeld war Böblingens Erster Bürgermeister Dirk Gaerte. Er erschien buchstäblich in letzter Minute, um die 7,5 Kilometer in

Angriff zu nehmen. Über 15 Kilometer mit am Start Otto Kühnle, der "rasende Reporter" von der Böblinger Kreiszeitung Sportlich gesehen, standen jedoch andere im Mittelpunkt bei herrlichem Spätsommerwetter. Allen voran der gebürtige Leipziger Jörg Hustig. Schon am Start rannte er los wie die Feuerwehr und lag bereits nach zwei Kilometern einsam an der Spitze aller Läufer. Die einmal erlaufene Führung gab der 28jährige bis ins Ziel nicht mehr ab. Tolle 48 Minuten für den einsamen Dauerläufer waren neuer Streckenrekord und ein Vorsprung von mehr als vier Minuten auf den Sindelfinger Serie Paulo. Dritter auf dieser Strecke wurde Michael Piske (LT Höfingen), der die Wertung der Altersklasse M 40 zu seinen Gunsten entschied.

Bei den Frauen war Brigitte Gaubisch (Spvgg Renningen) die Schnellste auf dieser Strecke. Den Sieg auf der kürzeren Distanz machten bei den Männern drei Böblinger unter sich aus. Es gewann Robert Helbich vor Mika Balz und Holger Schmidt. Dazwischen noch der Gewinner der Altersklasse M 30 Dieter Kuret (LT Filderstadt).

Mit im Feld auch TSV-Senior Dieter W. Schmidt, der sich bei seinem Debüt auf einer längeren Strecke achtbar aus der Affäre zog. Mit 33:19 Minuten ließ der 57jährige noch manch Jüngeren hinter sich. Beste Frau war hier Sylvia Dingler vor den beiden Böblingerinnen Rita Rogala und Gaby Gerdtz.

Alles in allem war der Dagersheimer Waldlauf 1992 eine auch sportlich wertvolle Veranstaltung, die sicher dieses Jahr wieder regen Zuspruch finden wird.
 

Meistertitel und Rekord für TSV-Senior

Dieter W. Schmidt, Abteilungsleiter Gymnastik beim TSV und aktiver Leichtathlet, konnte 1992 seinen im Vorjahr errungenen Landesmeistertitel über 400 Meter in seiner Altersklasse (M 55) verteidigen. Bei den württembergischen Meisterschaften in Gammertingen plazierte sich der WLV-Rekordhalter erneut zuoberst auf dem Siegerpodest (siehe Bild rechts). 

Wenige Wochen später ging's zu den deutschen Meisterschaften nach Halle an der Saale. Dort liefs für den Langsprinter leider nicht ganz so gut. Dennoch war er unter dein Strich mit seinem siebten Finalplatz nicht unzufrieden, konnte er doch als einigster Dagersheimer Leichtathlet ein Finale bei deutschen Meisterschaften erreichen.

 
Auch über 800 Meter versuchte sich der TSV-Senior im letzten Jahr. Dabei konnte er auf Anhieb einen Sieg beim Seniorensportfest in Heidelberg herauslaufen. Derzeit schon mitten in der Vorbereitung auf die Freiluftsaison wird, von dem schnellen "Oldie" sicher auch 1993 wieder einiges zu berichten sein. 



Es stand in der Zeitung

 

  • 1992 Schmuddelkinder