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Die Anfänge: |
Im neuen Jahrtausend |
In den 80 Jahren: |
Von 2010 bis 2020 |
In den 90 Jahren |
Das ausgesprochenen "Familiengefühl", das sich aus kleinsten Anfängen und viel privater Initiative heraus entwickelt hat, zeichnet diese Abteilung aus und ohne die sprichwörtlich gute Kameradschaft innerhalb der Abteilung wäre diese Entwicklung der Leichtathletik in Dagersheim nicht möglich gewesen. Neben den vielen aus Training und Wettkämpfen bestehenden sportlichen Aktivitäten sorgen vor allem Ausflüge, unter anderem ins Ravensburger Spieleland, in das Spaßbad Bad Urach und ins Legoland, regelmäßige Trainingslager, Skiausflüge, Klettern im Fels, die Teilnahme an Faustball- und Volleyballturnieren und private Feste und Begegnungen für dieses feste Band aus Sport und Freundschaft.
Leichtathletik im TSV DagersheimSchon seit über 50 Jahren wird in Dagersheim Leichtathletik betrieben. Im September 1950 gab es erste Ansätze, eine eigene Leichtathletikabteilung im TSV zu gründen. Als Vater der Leichtathleten gilt deswegen auch Karl Baumann aus Dagersheim, der selbst ein aktiver Leichtathlet war.
Dafür wurde er auch im Jahre 1956 mit der Silbernen Ehrennadel des Württembergischen Leichtathletikverbandes ausgezeichnet. Er sorgte unermüdlich dafür, dass alle, die im TSV Dagersheim laufen, springen oder werfen wollten, dies auch in die Tat umsetzen und zu Wettkämpfen gehen konnten.
Ein schon damals gestellter Antrag auf Gründung einer Leichtathletikabteilung wurde vom TSV-Ausschuss mit der Begründung abgelehnt, die wenigen Leichtathleten könnten wie bisher ihren Sport betreiben und sich in anderen Abteilungen organisieren. Weitgehend wurde die Leichtathletik deswegen von der Ski- und Gymnastikabteilung mit betreut, die jedes Jahr einen Familiensporttag zur Abnahme der DLV-Mehrkampfnadeln veranstaltete und seit der Einweihung des Waldstadions im Jahr 1980 auch Kurse zum Sportabzeichen durchführte. Seit der Einweihung lag deswegen die Gründung einer Leichtathletikabteilung in der Luft.
Den letzten Anstoß gaben junge Leichtathleten des SV Böblingen, die mehrmals wöchentlich mit ihrem Trainer Hans-Joachim Sennock mit dem Fahrrad von Böblingen ins Waldstadion fuhren, um zu trainieren. Unter diesen jungen Sportlern hatte es sich herumgesprochen, dass es auch in Dagersheim Leute gab, die ein Stadion ohne Leichtathletikabteilung als etwas Sinnloses ansahen. Einer von ihnen war Dr. Ulrich Wellmann, der sich auf Bitten dieser Böblinger Leichtathleten bereit erklärte, die Gründung einer Leichtathletikabteilung in Dagersheim zu versuchen.
Bald darauf lud Dr. Wellmann zur Gründungsversammlung am 7. Oktober 1981 ins Gasthaus Waldhorn ein. Die anwesenden 20 Leichtathletikinteressenten und TSV-Mitglieder hoben die Leichtathletikabteilung aus der Taufe und Dr. Ulrich Wellmann wurde zum ersten Abteilungsleiter gewählt. Mit der Bestätigung durch den Hauptausschuss und die Mitgliederversammlung am 6. März 1982 war die Leichtathletikabteilung auch formal Bestandteil des TSV-Vereinslebens geworden.
Von den 20 anwesenden Personen gehören heute (2010) nur noch drei der Abteilung an: Dr. Ulrich Wellmann (heutiger Präsident des TSV), Dieter W. Schmidt (heutiger Vizepräsident des TSV) und Ralf Feucht (heutiger Vizeabteilungsleiter der Leichtathleten).
In den 80er Jahren:
Es folgten schwere Aufbaujahre, denn schon nach einem Jahr warf Hans-Joachim Sennock das Training hin und wäre da nicht der 17-jährige Ralf Feucht gewesen, der das Training der Schülerinnen und Schüler übernommen hätte, wäre die zarte Knospe (Kreiszeitung vom 4. März 1983) nicht zum Blühen gekommen, sondern bald frühzeitig verwelkt.
Erstmalig in der Geschichte der Dagersheimer Leichtathletik holten sowohl Felix Wellmann beim Dreikampf der Schüler C (mit 7,9 sec über 50 m, 3,57 m im Weitsprung und 34,5 m im Ballweitwurf), als auch Erika Schneider über 60 m Hürden bei den Schülerinnen A den Kreismeistertitel. Hier konnte auch Katrin Gallmeister in die Phalanx der Sindelfinger Mädchen einbrechen und belegte im Fünfkampf einen hart umkämpften 3. Platz. Es ging bergan und auf einem erstem Vergleichswettkampf am 12.05.1983 gegen die SpVgg Weil der Stadt gab es schon folgende erfreuliche Ergebnisse:
Weitsprung | Kai Seewald | 6,78 m |
Hochsprung | Kai Seewald | 1,95 m |
Frank Stahn | 1,80 m | |
400m | Hajo Sennock | 54,5 sec |
Ralf Feucht | 56,4 sec |
Ihre erste Bewährungsprobe sollte die Leichtathletik anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des TSV bestehen. Sie veranstaltete im Dagersheimer Stadion am 16. Juli 1983 einen Jubiläums-Wettkampf mit 13 Wettbewerben. Nicht nur die Sonne brachte die Veranstalter ins Schwitzen, sondern auch der nicht erwartete Ansturm von 260 Athleten und Athletinnen und viele, viele Nachmeldungen machten dem ungeübten Team das Leben schwer. Die Papiermassen wollten nicht aufhören.
Als dann noch bei der Begrüßung durch den Abteilungsleiter Dr. Ulrich Wellmann die Lautsprecheranlage streikte und dieser seine Veranstaltung schon als Stummfilm ablaufen sah, konnte die Situation nur durch den bayerischen Humor des Sprechers Franz Schratt abgemildert werden, der die Geschehnisse wie folgt kommentierte: "Sakradi, dös wer mer glei ham!" Im selben Moment fand der Platzwart Peter Grözinger den richtigen Knopf und die Situation war gerettet : der Wettkampf konnte beginnen. (siehe Kreiszeitungsbericht vom 18. Juli 1983 "Verflixter Zeitplan" bei den Jahresrückblicken).
Viel Kreativität, eifriges Training und Beharrlichkeit waren notwendig, um die Abteilung aus den ersten Anfängen heraus zu einem "richtigen Verein" wachsen zu lassen. Die Hauptarbeit lastete auf den Trainern. Zu nennen sind dabei in erster Linie Ralf Feucht und Arnd Menschig, ohne die das Unternehmen "Leichtathletik in Dagersheim" möglicherweise auf der Strecke geblieben wäre.
Oft trafen sich beim winterlichen Hallentraining nur 4 oder 5 Athletinnen und Athleten und so manches Mal fragten sich die Verantwortlichen, ob sich der Einsatz gemessen am Erfolg lohne. Doch Ralf Feuchts beharrliche Arbeit mit seinen "Igeln" und das Ins-Leben-Rufen einer Spiel- und Sportgruppe für Kinder bis 8 Jahren - genannt "Die Fraggels" - durch Arnd Menschig und deren Betreuung durch ihn, Susanne Gehringer, Bice Fuxa, Anja Lüders, Stefan Zimmer und Steffen Knapp wurden neben dem Aktiventraining die Zugpferde der Abteilung
Ralf Feucht, Carlo Wiese
v. l. n. r. vorne: Sandra Löw, Silke Frisch,
Til-Ulrich Wellmann, Katrin Gallmeister,
Heike Schwarzweller, Felix Wellmann
Ebenso wichtig wie die Schüler- und Jugendarbeit war das Training der Aktiven, das vorübergehend von Ralf Feucht mit übernommen worden war, der sich aber bald überfordert sah. Da kam der Abteilung die Freundschaft Dr. Wellmanns mit einem früheren Trainer von Salamander Kornwestheim zu Gute, Gerd Fichtner, der sich ab dem Sommer 1984 bereit erklärte, das Training dieses verlotterten Haufens - wie er sich auszudrücken pflegte - zu übernehmen.
Die Zügel wurden angezogen, das Krafttraining im Winter intensiviert und jeden Sonntagvormittag sah man die Mannen um Gerd Fichtner von Dagersheim nach Mauren traben, um anschließend den steilen Berg im Maurener Tal bis zum Umfallen nach oben zu sprinten. Selbstredend ging es dann wieder im flotten Trab zurück nach Dagersheim.
Unvergesslich für alle Beteiligten sind die ersten Trainingslager in den Vogesen (1983), in Isny (1984), Erbach/Odenwald (1985), Menzenschwand (1986) und die Skiausflüge auf den Feldberg im Schwarzwald, nach Balderschwang (1984) und ins Montafon.
Zitat aus dem Dagersheimer Mitteilungsblatt über das Trainingslager in Erbach vom Juni 1985:
"Unsere Benzinkutschen ließen wir diesmal zu Hause und schwangen uns stattdessen auf unsere Stahlrösser. Verladetechnisch hatten wir die Sache fest im Griff. Die Bundesbahn übernahm einen Teil der Anreise. 19 Mann, Frau und Igel hoch bezogen wir unsere fürstliche Suite in der Juhe in Erbach. Schon am ersten Abend schwärmten wir aus zum Michelstädter Bienenmarkt. Dort feierten wir eine Pizza- und Mohrenkopforgie. MAX (Eva Zimmermann) war über jeden Mohrenkopfwurfverdacht erhaben. Unschuldsgesicht verbunden mit schamhaftem Niederschlagen der Augenlider lenkten jeden Verdacht von uns ab."
Das wunderschöne Quartier "Kloster Alta Villa" hoch über Alba gelegen und bestens gelenkt von Don Alberto, dem Wächter von Sitte und Moral, sorgte von Anfang an für Hochstimmung. Die vielen Begegnungen mit unseren italienischen Sportfreunden, die Belagerung unserer blonden Recken durch die hübschen Damen von Alba, der Ausflug in die Langhe und die nicht enden wollenden Feste wurden vom Chronisten seinerzeit wie folgt beschrieben:
"Tage voller Sonne, Tage voller Wonne, Tage voller vino, Tage wie im Kino
Lager in den Fluren, Stunden ohne Uhren, una festa in montagne, Ausflug in die Langhe
Training ohne Ende, Alba wie ich´s fände, einfach uferlos!"
Zum Gegenbesuch von 50 Leichtathleten aus Alba im Jahr 1988 wurde auf dem Böblinger Marktplatz der große "Wasserlauf" mit 4 Staffeln veranstaltet, das Deufringer Schloss für ein Festbankett mit Tanz gemietet und so ein rauschendes Fest veranstaltet. 1989 fuhren die Leichtathleten in die Böblinger Partnerstadt Krems. Neben dem Training bot Krems eine große Vielfalt an Möglichkeiten, sich nach dem Training die Zeit zu vertreiben, u.a. Stadtbummel und Weinprobe.
Herausragender Athlet in dieser Zeit war Kai Seewald (siehe Kreiszeitungsbericht „Hoch und weit - Kai springt beides bei den Jahresrückblicke 1983). Er, den seine früheren Freunde sozusagen aus dem falschen Leben in die Leichtathletik geschleppt hatten, dankte es der Leichtathletik des TSV Dagersheim mit einer Serie von Kreis- und Bezirksmeistertiteln u.a. im Weitsprung, Speerwurf und Zehnkampf.
Höhepunkte waren der Gewinn der Bezirksmeisterschaft im Zehnkampf 1984 mit 6.234 Punkten und die Baden-Württembergische Vizemeisterschaft in der Halle im Weitsprung im Jahre 1987 mit 7,14 m.
Bei den Senioren begann Dieter W. Schmidt (hier zu sehen bei einem 400 m Lauf im Jahre 1989) seine "zweite" Karriere nach über 30-jähriger Abstinenz vom Leistungssport bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1986 in Stuttgart. Sie führte letztendlich zum Gewinn der Europameisterschaft in der 4x400m Nationalstaffel der Senioren.
FlohmarktUm das notwendige Kleingeld für das Hüten und Trainieren der Fraggels, der Igel und der Aktiven zu beschaffen, wurde 1987 erstmals ein Flohmarkt durchgeführt.
Keiner glaubte so recht an den Erfolg einer solchen Veranstaltung dazu noch in der ungeheizten ehemaligen Feuerwehrhalle in Dagersheim (früher der Farrenstall). Die Abteilung sammelte bei Freunden, Bekannten und Förderern was sie bekommen konnte und zwar:
von | A | = | Anzüge, Anoraks, Antikes |
über | B | = | Bücher, Badehosen, Bilder |
E | = | Engel, Elektrogeräte | |
K | = | Kleider, Küchengeräte, Keramik | |
P | = | Puppen, Porzellan, Poster | |
S | = | Spielzeug, Spiele, Sofakissen | |
bis | Z | = | Zangen, Zeppeline und Zierrat |
und es wurde gegen wenig Geld alles an den Mann bzw. die Frau gebracht, so dass der Flohmarkt ab da aus dem Jahresprogramm der Leichathletik nicht mehr wegzudenken war.
In den 90er Jahren:
Kontinuierlich wurde die Abteilung größer und hatte zum 10-jährigen Jubiläum 1992 (siehe Foto) etwas über 100 Mitglieder. Nach 13 Jahren übernahm 1995 Stefan Zimmer die Abteilungsleitung von Dr. Ulrich Wellmann. Das Aktiventraining wurde zunächst von Jürgen Holst, einem erfahrenen Sindelfinger Leichtathleten und später von Klaus-Jürgen Stahn geleitet.
Das Training der Schülerinnen (Igels) lag weiterhin in den bewährten Händen von Ralf Feucht. Die jüngeren Schüler und Schülerinnen wurden inzwischen von Ulrich Zimmer und Björn Holst und die Jüngsten von Annette Feucht, Tanja Bauknecht, Kristina Holst und Anja Heringhaus trainiert.
Traditionell ging es weiter nach Italien ins Trainingslager, zweimal nach Kaltern in Südtirol (1990, 1992), einmal nach Alba (1991) sowie nach Arco (1993) und dreimal nach Cessenatico (1994-1996). Sportliche Höhepunkte und faszinierende Erlebnisse waren für die jungen Leichtathleten und -athletinnen die Teilnehme an den Partnerstadtolympiaden in Krems / Österreich (1992), Böblingen (1995) und Bergama / Türkei (1998). Mehr familiärer Natur dagegen waren die Wochenend-Schülertrainingslager in Deckenpfronn mit Zeltlager (1992), in Friedrichshafen im Stadion (1993) und in Wildbad (1994, 1995).
v. l. n. r.: Tanja Bauknecht,
Trainer Ralf Feucht,
Anja Heringhaus,
Anja Stang, Kristina Holst,
Susanne Moebius
Vorne : Elke Hoischen,
Daniela Löffler, Tina Halm
Herausragende Leistungen brachten in dieser Zeit die Schülerinnen um Trainer Ralf Feucht. (siehe Foto von Juni 1989). Mit dieser Gruppe und der nicht auf dem Bild später aus Herrenberg dazu gekommenen Jenny Borgemehn konnten allein 1992 sage und schreibe 19 Bezirks- und Kreismeistertitel geholt und zahlreiche vordere Plätze in Württemberg belegt werden.
Für den größten Erfolg bis dahin sorgte Kristina Holst mit dem Gewinn der württembergischen Meisterschaft 1991 über 60m Hürden mit der Zeit von 9,58 sec. Susanne Möbius konnte sich 1994 für die Deutschen Meisterschaften in Ulm über 100 m Hürden qualifizieren. Bei den Aktiven schob sich Ulrich Zimmer über 400 m mit einer Zeit von 48,28 sec in die württembergische Spitze vor. Im Jahr 1993 gingen die Aktiven 34-mal bei 12 Wettkämpfen an den Start, die weibliche Jugend 56-mal bei 8 Wettkämpfen und die Schülerinnen und Schüler 69-mal bei 18 Wettkämpfen.
Einer der Höhepunkte in dieser Zeit waren die jährlich stattfindenden Bezirksmeisterschaften im Zehnkampf (siehe Foto von Juni 1991). Hierfür wurde im Zuge des Stadionumbaus im Jahre 1992/93 die bis dahin fehlenden Einrichtungen Diskus, Stabhochsprung und Speerwurf im Dagersheimer Waldstadion installiert. So hatte die Zeit des Ausweichens für diese Disziplinen nach Böblingen ein Ende.
v. l. n. r. stehend: Martin Stäbler, Hendrik Schittenhelm, Uwe Schittenhelm, Ralf Feucht, Norman Rieger, Kai Seewald. v. l. n. r. sitzend: Stefan Zimmer, Norbert Schittenhelm, Björn Holst. |
v. l. n. r.: Dagmor Reinhold, Carla Kreft, Sönke Reinhold, Annette Feucht, Johanna Holst, Silke Frisch. |
Viel Spaß an ungezwungener Bewegung hatten alle Beteiligten des Lauftreffs von Sönke Reinhold. Einmal pro Woche ging er mit seinen "Mädels" den Dagersheimer Wald erkunden.
Nebenbei trainierte er zusammen mit Ulrich Wellmann und Ralf Feucht auf den Berlin Marathon im wiedervereinigten Deutschland 1990. Zusammen mit 25.000 Laufbegeisterten durchliefen sie das Brandenburger Tor, die Straße "Unter den Linden", durchs Nikolaiviertel und Kreuzberg bis zum Ziel auf dem Kuhdamm. Für die drei Dagersheimer Leichtathleten ein unvergessliches Erlebnis. Bis heute sind sie die einzigen aus der Abteilung, die die 42,125 km gewagt und bezwungen haben.
Mitte der neunziger Jahre wandelte sich die Aktivengruppe wegen zahlreichen Familiennachwuchses allmählich in einen Lauftreff und Radclub um, und die Schülerinnengruppe um Ralf Feucht begann sich aufzulösen. So wurde mit der Wahl des Trainingslagers 1997 in Wald (Bayern) die neue Ära auch schon erkennbar. Zum ersten Mal war eine stattliche Anzahl Kleinkinder im Trainingslager mit dabei, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Ebenso wechselten die Schülertrainer. Es konnten erstmals "Eigengewächse" gewonnen werden. Dennis Dubnitzki, Tobias Marold und Michael Seitter übernahmen das Training für die Jüngsten und hielten zusammen mit Ulrich Zimmer die Fahne hoch. Mit Erich Walz wurde die Trainer- und auch die Aktivengruppe entscheidend verstärkt. Sportlich herausragend in dieser Zeit war Jochen Hajdu. Als Krönung ging es für ihn 1998 zu den deutschen Meisterschaften nach Berlin über 100m, für die er 11,33sec benötigte.
Im neuen Jahrtausend:
Das neue Jahrtausend
Mit Beginn des neuen Jahrtausends nahm die Dagersheimer Leichtathletik eine ungeahnte Entwicklung nach oben. Zunächst konnte Frank Krasemann - Sternekoch aus Gengenbach - als Trainer gewonnen werden und Björn Holst, Kristina Holst, Erich Walz und Annette Feucht wurden reaktiviert. Verstärkt wurden sie von fünf weiteren "Eigengewächsen", denn auch Andreas Bittner seit 2001, Sandra Benzinger und Sabrina Czorny seit 2004, Steffi Karp und Lisa Jörg seit 2006 stießen zur Trainergruppe hinzu. Seit 2005 wird diese Gruppe noch von Beatrix Blender und Leoni Motzkus unterstützt, so dass diese 11 Trainer inzwischen sechs Gruppen mit annähernd 80 Kindern und Jugendlichen trainieren.
Die Trainingslager über Ostern wurden wieder in das Jahresprogramm aufgenommen. Die letzten Jahre (2003, 2004, 2005, 2006, 2007) ging es stets nach Gengenbach / Baden, wobei die Zahl der Teilnehmer jedes Mal anstieg. Reichte am Anfang noch der Schwarzenbächer Hof in Gengenbach mit ungefähr 10 Betten aus, musste ab 2006 die Jugendherberge "Schloss Ortenberg" als Quartier herhalten. Mit 51 Teilnehmern war 2007 über ein Drittel der Abteilung dabei. Die Stimmung war hervorragend. Groß und Klein verstanden sich prächtig und mit Grillabend, Kulturtag und Discoabend verging die Woche wie im Fluge.
Martin Egeler, Lukas Wanner,
Lukas Wiese, Florian Schüle,
Fabian Blaimer, Dennis Heidingsfelder,
David Prinz, Sandra Richter,
Patrick Oehler, Lisa Jörg,
Fabian Kuppinger
Vorne: Sabrina Czorny
Auch an den Partnerstadtolympiaden in Glenrothes / Schottland (2003), Krems / Österreich (2005, siehe Foto) und Sittard-Geleen / Holland (2008) konnten Dagersheimer Leichtathleten teilnehmen. Die Wochenendtrainingslager für Schüler erfreuen sich steigender Beliebtheit, wobei es 2003 nach Wildbad und von 2004 bis 2007 nach Albstadt und 2008 und 2009 nach Schweighausen ging. Mit den dort ebenfalls anwesenden Kirchheimer Leichtathleten verstehen sich die Dagersheimer mittlerweile glänzend.
Als Großereignis hat sich der Schönbuch-Cup fest im Kalender der Dagersheimer Leichtathletik etabliert. Was 1983 mit 20 bis 30 Teilnehmern als Dagersheimer Waldlauf begann, hat sich inzwischen zu einem Großereignis mit knapp 800 Teilnehmern gemausert. Die Abteilung muss jedes Jahr alle Kräfte aufbieten, um diese Veranstaltung bewältigen zu können. Dabei musste sogar die Bewirtschaftung an die Faustballer fremd vergeben werden.
Sportlich erfolgreiche Jahre 2006-08
Sportlich gelang es Patrick Oehler 2003, die zweite württembergische Meisterschaft nach Dagersheim zu holen, sowie 2005 die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften über 800m in Braunschweig zu erreichen, wo er überraschend in den Endlauf kam und dort den 7. Platz mit einer Zeit von 1:55,91min belegte. Aus sportlicher Sicht waren die Jahr 2006 -08 herausragend. Insgesamt gingen 16 Kreis- und Bezirksmeistertitel im Jahre 2006 an den TSV. Darüber hinaus gelang Patrick Oehler 2006 der Gewinn der BW-Meisterschaft (siehe Foto) über 800 m in der Halle und im Freien.
Dazu kamen die deutsche Vizemeisterschaft in Wattenscheid über 800m in 1:53,89 min, sowie sein erster Einsatz in der Nationalmannschaft im Ländervergleichskampf zwischen Deutschland und Polen.
Auch in der 3 x 1000 m Staffel fiel der BW-Meistertitel in Rechberghausen sensationell in einer Zeit von 7:50,81min an den TSV. Bei der Süddeutschen Meisterschaft in Ettlingen waren die Jungens schon Favoriten und wurden ihrer Rolle auch mit einer nochmaligen Steigerung gerecht.
In dieser Besetzung reichte es nicht nur zu Meisterehren, sondern auch mit einer Zeit von 7:48,01 min. zu einem sehr guten zweiten Platz in der deutschen Bestenliste. Dies ist bis heute auch die beste Platzierung für die Leichtathletik des TSV in einer nationalen Bestenliste.
Im Jahre 2007 wurden dann durch die Gründung einer Startgemeinschaft mit den Stuttgarter Kickers der bislang größte Erfolg für den TSV Dagersheim errungen. Mit seinen Kollegen Adrian Chapron und Bernhard Jarosch von den Stuttgarter Kickers konnte Patrick Oehler über 3x1000m in Erfurt die erste deutsche Meisterschaft nach Dagersheim holen. Im Einzelwettbewerb über 800m kam er mit 1:50,47min auf den 5. Platz bei den dt. Meisterschaften 2007 in Ulm. Zum 2008 wechselt er dann zu dem VfL Sindelfingen um dort in der Männerklasse an die Erfolge anzuknüpfen.
Aber nicht nur die Jungs sondern auch die Mädchen machten in diesen Jahre auf sich aufmerksam. Ein Großteil der Kreismeisterschaften im Jahr 2006 ging auf das Konto der jungen Damen um die Trainer Erich Walz und Andi Bittner. Unter anderem gewannen sie bei der DSMM (siehe Foto) den 2. Platz im Kreis sowie bei der 3 x 800 m Staffel in der Zeit von 8:23,49 min die Kreis- und Bezirksmeisterschaft in der Besetzung Wanner - Heidingsfelder - Hatzl.
2008 errangen Franziska Hatzl über 800m und Carolin Fitus im Hochsprung in der Hans-Matin-Schleyerhalle in Stuttgart jeweils die württembergische Vizemeisterschaft. 2009 konnte Franziska Hatzl nochmal ihren Vizemeistertitel in der Halle erfolgreich verteidigen. 2008 ging auch die erste Baden-Württembergische Meisterschaften, die Staffelmeisterschaften, in Dagersheimer Stadion reibungslos über die Bühne.
Bei den Senioren konnte Frank Krasemann 2005 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Altersklasse M35 im Hochsprung mit einer Höhe von 1,83 m für den TSV verbuchen.
11 Trainer geben an drei Wochentagen insgesamt 11 Trainingseinheiten. Für die ganz Kleinen bis 7 Jahren stehen einmal die Woche Lisa Jörg und Steffi Karp auf dem Sportplatz, die Alterstufe darüber wird von Annette Feucht und Leonie Motzkus betreut. Zweimal wöchentlich trainieren die 11- und 12-jährigen bei Sandra Benzinger und Sabrina Czorny, die 13- und 14-jähringen bei Andi Bittner und Erich Walz und die 15- und 16-jährigen bei Kristina Holst und Beatrix Blender. Noch eine Einheit mehr in der Woche gibt es für die Jugendlichen um Björn Holst.
Im Vorstand gab es 2007 einen Wechsel. Nach 25 Jahren stehen nun zwei Dagersheimer der Abteilung vor. Hartmut „Einstein“ Giehl wurde zum Abteilungsleiter und Ralf Feucht zum stellvertretender Abteilungsleiter gewählt. Sie folgten Dr. Ulrich Wellmann und Stefan Zimmer, die die Abteilung lange Jahre geführt hatten. Besonders erfreulich war die Bereitschaft des LA-Eigengewächses Kristina Holst, das Amt der Schriftführerin zu übernehmen. Gelang es damit doch erstmals, eine Frau in die Abteilungsleitung einzubinden.
Den Vorstand komplettieren Erich Walz als Sportwart und Kai Seewald als Kassierer. Nicht im Vorstand dabei aber trotzdem nicht wegzudenken ist Simone Stahn. Sie ist immer bereit, die Organisation von Veranstaltungen u.a. das 100jährige Jubilläum des Hauptvereines zu übernehmen und trägt damit viel Verantwortung für das Gesamtgelingen.
Von 2010 bis 2020
Noch läßt sich Ende 2009 nicht viel über die nächsten 10 Jahre sagen. Sicher ist allerdings das nach 10 Jahren Trainingslager Gegenbach im Jahre 2010 nun ein Tapetenwechsel stattfindet. Das Ziel 2010 heisst Diez an der Lahn und wir sind gespannt wie das Trainingslager wird.