Das Golfspiel

hier können verschiedene Artikel, die auch im Mitteilungsblatt Dagershem veröffentlicht wurden, nachgelesen werden.

Was gehört zum Golfen? (veröffentlicht 23.10.2014)
     1. Schläger
     2. Bälle
     3. Zubehör
Wie sieht ein Golfplatz aus?    (veröffentlicht 30.10.2014)
Wie wird ein Ball gespielt?
    Abschlag    (veröffentlicht 06.11.2014)
    Das Spiel auf der Bahn    (veröffentlicht 19.11.2014)
    Das "Grün"    (veröffentlicht 27.11.2014)


Was gehört zum Golfen?

1. Schläger

  Jeder weiß - und kennt das vom Minigolf - zum Golf spielen braucht man einen Ball und einen Schläger. Im Gegensatz zu Minigolf, hat  es der (richtige) Golfer von A wie Abschlag bis Z wie Ziel oder Einlochen mit höchst unterschiedlichen Bodenverhältnissen zu tun. Dies fängt an mit kurz geschnittenem Gas auf dem Abschlag, über etwas höheres Gras auf der Spielbahn (Fairway), mit etwas höherem Gras links und rechts der Spielbahn(Semirough). Weiter außen kann dann das "Grünzeug" richtig wuchern, das sogenannte Rough. Darüber mehr nächste Woche.
Für unterschiedliche Verhältnisse und auch zu erzielenden Weiten bzw. Höhe braucht man auch unterschiedliche Schläger.
Ziel der Übung ist ja, den Ball im Loch zu versenken. Diese Loch, befindet sich auf dem "Grün" (Green), es hat einen Durchmesser von 10,8 cm und es steckt eine Fahne drin, damit der Spieler von Weitem schon sein "Ziel" vor Augen hat. Dieses Grün hat einen extrem kurzen Grasschnitt, deshalb spielt man hier den Ball mit einem Putter.
Außer dem Putter unterscheiden sich die Schläger in Hölzer, Eisen und Wedges. Alle haben einen Schaft und einen aufgezogen Griff, der nach den Regeln rund sein muss. Ausnahme der Putter-Griff, dieser kann auch gerade Flächen haben und die hat er in der Regel.
Die Bauart des Schlägerkopfes und sein Winkel zur Schlagfläche von Holz oder Eisen/Wedge in Verbindung mit der Schaftlänge sind entscheidende Kriterien, welchen Schläger bei welchen Bodenverhältnissen bzw. Balllagen eingesetzt werden. Die Schläger sind durchnummeriert von  Holz 1 dem Driver, um Länge zu erzielen, bis Holz 9. Die Eisen ebenfalls von 1 bis 9, dazu Pitcher und Wedges für Sandbunker und Lobs (wie beim Tennis). Bei beiden gleich, die Schaftlänge nimmt von 1 nach 9 ab. Je kürzer der Schaft umso flacher ist auch der Winkel der Schlagfläche zum Ball, demzufolge ändern sich Schlaglänge und Höhe der Flugbahn von 1 weit, nach 9/Lobwedge kurz und hoch.
Es gibt darüber hinaus noch spezielle Schläger (Chipper etc.) die man nicht unbedingt haben muss.
Absolut einzuhalten nach den offiziellen Golfregeln bei Wettspielen: Der Spieler darf maximal 14 Schläger (incl. Putter) mit sich führen.

2. Bälle

  Alte Weisheit - auch der Golfball ist rund!  Er wiegt zwischen 42,67 und 45,93 Gramm und die harte Schale ist mit 300 bis 450 kleinen Dellen (Dimples) versehen, die für eine bessere Aerodynamik sorgen sollen.  Dies und noch mehr Details über Beschaffenheit der Bälle liest man bei Wikipedia.

3. Zubehör

  Natürlich braucht man für die maximal 14 Schläger, plus Bälle und sonstige Dinge einen Behälter. Diese heißen ganz einfach Golftasche oder Bag und es gibt sie in allen Variationen. Kleine Trage-Bags, größere Bags mit mehr Stauraum zum Tragen und die sogenannten Trolley- oder Cart-Bags, die man am besten auf einem Schiebe- oder Zieh-wagen (Trolley) befestigt. Für "Faule" aber auch für etwas gehbehinderte Golfer stehen bei allen Clubs Elektro-Carts zum Mieten bereit.
Entsprechende Schuhe braucht man und ein paar Kleinigkeiten (darüber nächste Woche mehr). Das alles klingt nach "teuer" - ist es aber nicht. Als Beginner benötigt man sicher nicht das Material, das ein Tiger oder Martin Kaymar im Bag hat. Einmal googlen und schon findet man ein Riesenangebot von Komplettsets (Eisen- und Holzsatz, Golfbag und Trolley) ab ca. 300. Gute Artikel - oft auch als Angebote - bekommt man natürlich auch "mit Beratung" im Golfshop.
Nach oben ist die Preisskala offen - aber das muss man am Anfang wirklich nicht haben.
Na - schon etwas "angefressen"?  Hoffentlich!

Demnächst geht es dann um den Platz, vom Abschlag bis zum Einlochen, um etwas Etikette bzw. die Kleiderordnung und um vieles mehr.


 

Wie sieht ein Golfplatz aus?

  Ein typischer und vom Golfverband anerkannter Golfplatz besteht aus mindestens 9 in den allermeisten Fällen aus 18 Bahnen. Diese Bahnen sind unterschiedlich lang, sind verschieden gestaltet hinsichtlich Topographie und Hindernissen und sind deshalb auch vom Golfverband nach Schwierigkeitsgrad eingestuft (= Rating - sorry ist alles in Englisch, dem Mutterland des Golfs).

So gibt es von kürzeren Bahnen (Par 3)  über mittlere (Par 4) bis zu langen und meist schwierigen Bahnen (Par 5) drei Abstufungen. Das heißt, ein Spieler sollte im Rahmen seiner persönlichen Spielstärke (Handicap) eine entsprechende Anzahl von Schlägen benötigen.

  • Golfplatz
Im Foto ist eine lange Bahn (Par 5) zu sehen, mit den Abschlägen rechts (Gelb für Herren, Rot für Damen) mit den Maßangaben und der Einstufung. Die Länge der Bahn ist max. 528 Meter (Abschlag weiß für sehr gute Spieler) also nicht allzu lange und kerzengerade. Deshalb ist die Bahn in der Skala von 1 = schwer bis 18 = leicht, mit HCP 12 eingestuft. Im Klartext heißt das, ein Spieler wie Martin Kaymar muss entsprechend seines persönlichen Handicaps mit dem zweiten Schlag das Grün (ganz links) erreichen, um mit bestenfalls zwei Schlägen mit dem Putter den Ball einzulochen. Er hätte dann einen Schlag weniger gebraucht (Par 5)  und ein sog. Birdie gespielt. Für uns "Normalspieler" wäre das eine Superleistung, für Martin Kaymar ist es im Wettbewerb zu Seinesgleichen fast ein MUSS. Die gleiche Rechnung kann man analog jeweils für Par 4 und Par 3 aufmachen.

Kurz zum Bahnverlauf (im Bild von rechts nach links): Von den Abschlägen geht es auf die Spielbahn (Fairway), links und rechts umsäumt von einem Streifen höherem Gras (Semirough), aus dem man schon etwas mehr Schwierigkeit hat, herauszuspielen. Noch schwerer wird es, wenn man noch weiter nach außen "streut" und in den Wald oder ins Gebüsch spielt. Die hellen Flecken sind mit Sand gefüllte sogenannte Bunker - hier herauszuspielen hat auch seine Tücken. Zusätzliche Schwierigkeit ist der Wasserlauf vor und der kleine Teich unterhalb des Grüns ganz links. Das bedeutet: Um mit so wenig wie möglich Schlägen den Ball ins Loch zu bringen, sollte man tunlichst den Ball immer "im Spiel" halten, denn immer wenn er nicht spielbar ist - im Wald oder im Wasser - gibt es Strafschläge, die man dazu addieren muss.

So gesehen, kann es schon einige Anstrengung - sprich Schläge - benötigen, gepaart mit Überraschungen, bis man den Ball im Loch mit den 10,8 cm Durchmesser eingelocht hat. Aber genau das ist es, was an diesem Sport so faszinierend ist.

In der nächsten Woche starten wir mit dem ersten Schlag an jeder Bahn und dessen Besonderheiten: dem Abschlag.

Nach wie vor gilt, Probieren geht über Studieren! Sprechen Sie uns bei Interesse an.


 

Wie wird eine Bahn gespielt?

  In der letzten Ausgabe wurde eine typische Golf-Bahn gezeigt, vom Abschlag über die Spielbahn mit ihren Tücken und Hindernissen bis zum Grün mit Loch und Fahnenstange. Für jede "Station" gibt es bestimmte unterschiedliche Regeln, die es einzuhalten gilt. Heute beginnen wir mit dem ersten Schlag.


Abschlag

  Der Ball darf beim Abschlag auf ein Hilfsmittel aufgesetzt werden, dem sogenannten Tee, das es in verschiedenen Ausführungen (Länge, Form und Material) gibt.
Es darf mit jedem Schläger abgeschlagen werden.

Der Abschlagsplatz ist eine speziell angelegte, horizontale Fläche mit besonders kurz geschnittenem Gras. Die Fläche, auf der der Ball "aufgeteet" werden darf, wird durch farbige Markierungssteine/Hölzer gekennzeichnet.
Rot z.B. für Damen, wie im folgenden Foto, Gelb für Herren und Weiß oder Schwarz für Meisterschaften. Der Ball darf nur unmittelbar hinter dieser Markierungslinie abgeschlagen werden bis maximal zwei Meter.

  • Abschlag Mit Driver
In der Regel benutzen die Spieler zum Abschlag - wie auf dem Foto zu sehen - einen Driver (auch Holz 1 genannt), um mit dem ersten Schlag möglichst Länge zu machen. Richtig gute Golfer dagegen nehmen entsprechend der Bahnlänge auch passende Eisen um nicht über das Ziel hinaus zu schießen. Während die sehr guten Golfer mit dem Driver Abschläge zwischen 250 bis zu 350 Meter hinlegen, der Rekord liegt bei 407 Meter, ist "unsereiner" als Durchschnittsgolfer froh, wenn der Ball 150 bis 170 Meter fliegt.
Wichtiger noch als die Länge der Flugbahn ist die Richtung. Fliegt der Ball links oder rechts ins Gelände, kann es sein, dass der Ball nicht gefunden wird. Der Spieler muss dann erneut abschlagen und hat sich zudem einen Strafschlag eingehandelt. Das heißt, dies war sein dritter Schlag. Im günstigeren Fall, der Ball wird im tieferen Gras (Semirough) und im Gebüsch ähnlichen hohen Gras (Rough) gefunden, muss er gespielt werden wie er liegt.
In diesem Falle hat der Spieler, wie in vielen anderen Fällen die Möglichkeit, den Ball für unbespielbar zu erklären.
Er darf dann im Umkreis von zwei Schlägerlängen - nicht näher zur Fahne - seinen Ball aus Schulterhöhe fallen lassen (droppen), handelt sich damit aber auch einen Strafpunkt ein.

Landet der Ball jedoch jenseits der mit weißen Pfählen markierten Auslinie - gibt es kein Pardon; dann heißt es ebenfalls, erneut abschlagen mit Strafpunkt.

Aller Anfang ist schwer, gilt auch für den Abschlag. Wie es weiter geht auf der Bahn, nächste Woche. Ob es auf dem Weg zum Einlochen (Putten) leichter wird, kann nicht versprochen werden.

Und nach wie vor gilt: Probieren geht über Studieren.


 

Das Spiel auf der Bahn

  Im letzten Artikel hatten wir ja den Abschlag "behandelt" und sagen wir mal, teils-teils in Praxis hingekriegt. Heute wollen wir dann mal sehen, wie es weitergeht auf dieser Bahn.

Für den zweiten Schlag, wenn der Ball spielbar liegt, benötigen wir entweder ein Eisen, ein Fairway-Holz oder einen sogenannten Rescue, je nachdem, wo der Ball gelandet ist. Liegt er schön auf dem Fairway auf der Ideallinie mit sehr kurz geschnittenem Gras, nimmt der etwas geübte Golfer ein sogenanntes Holz (Nr. 3 bis 9). Liegt er links oder rechts des Fairways im Semirough, da steht das Gras etwas höher, sollte man ein Eisen nehmen, das ruhig einen steileren. Winkel und einen längeren Schaft hat.

  • Eisen

Kleine Eisen-Lektion.

Es gibt Eisen, nummeriert von 1 bis 9 und weiter geht es mit den Wedges. Alle unterscheiden sich in der Länge der Schäfte von eins/lang linear kürzer werdend bis zum sogenannten Lobwedge. Je kürzer der Schaft wird, umso flacher wird der Winkel des Schlägerkopfes. Heißt im Klartext, bei einem richtig ausgeführten Schwung (Schlag) fliegt der Ball mit z.B. Eisen 4, weiter und flacher, mit dem Eisen 9 höher und weniger weit. Die Eisen "Pitcher", "Sandwedge" oder Lobwedge benutzt man, um dem Ball eine möglichst hohe Flugbahn mitzugeben, damit er, soll er auf dem Grün landen, weniger rollt.  Aber so weit sind wir noch nicht.

  • Golfschlaeger Neigungswinkel
Die dritte Möglichkeit, der Abschlag landet im Rough, auf deutsch im hohen Gras oder "Gemüse". Da hilft eigentlich nur eines. Mit schönem Schwung und kurzem Eisen bis Sandwedge versuchen, den Ball auf kürzestem Wege zurück aufs Fairway zu bringen. Das ist schon nicht einfach. Hier noch versuchen "Länge" zu machen scheitern in der Regeln.

Gleiches gilt auch, wenn der Ball in einem der zahlreich angelegten Sandbunker landet. Auch hier ist Man(n) gut beraten - Frau natürlich auch - mit dem Sandwedge hoch aus dem Bunker zu spielen, anstatt mit einem langen Eisen viele Meter herauszuholen.
Je nach Können, Geschick und manchmal auch etwas Glück, wiederholen sich diese Schlag-Varianten mehrfach, bis der Ball endlich neben oder auf dem Grün landet.

Darüber mehr in der nächsten Ausgabe.


 

Das Grün

  Letzte Woche hatten wir ja mit mehr oder weniger Schlägen - meist sind es mehrere - die unterschiedlichen Bedingungen geschildert, wie der Golfer seinen Ball zum Ziel, dem Loch auf der kurz geschorenen Grasfläche "Green" befördert. Den Schlag, mit dem der Ball auf das Grün gespielt wird, nennt man Annäherungsschlag; je nach Lage des Balles und Entfernung spielt man einen Pitch (länger und hoch) einen Chip-and-Run (zwei Drittel Flug, ein Drittel Rollen) oder wenn ein Hindernis wie Wasser oder Bunker zu überwinden ist,  einen hohen und kürzeren Lob. Der Tennisspieler kennt das.

Der Profigolfer versetzt dem Lob meist noch einen Rückwärtsdrall (SPIN), so dass der Ball auf dem Grün regelrecht gebremst landet wenn nicht sogar etwas in die Gegenrichtung läuft.

Das Grün selbst kann unterschiedliche Größen und vor allem Formen und Boden-Nivellierungen haben, die das Putten sehr erschweren können. Auf Meisterschaftsplätzen sind die Grüns in sechs Segmente aufgeteilt (Fahnenpositionen) und der Spieler erkennt auf dem Lageplan, in welchem Segment an diesem Tag die Fahne und damit das Loch positioniert ist.

  • Gruen
Um das Grün herum ist normalerweise ein bis zu 1,5 Meter breiter Gras-Gürtel mit etwas längerem Gras. Liegt der Ball in diesem "Vorgrün", darf der Ball ins Loch gespielt werden - die Fahne kann im Loch verbleiben. Wird der Ball auf dem Grün liegend gespielt, muss die Fahne entfernt werden, ansonsten gibt es einen Strafschlag für den Spieler.

Liegt der Ball sehr weit von der Fahne auf dem Grün und der Spieler erkennt das Loch schlecht, kann er einen Mitspieler bitten, die Fahne zu "bedienen", das heißt, dieser Mitspieler löst die Fahnenstange aus der Halterung, markiert aber das Loch und zieht die Stange weg, wenn der Ball ankommt.  Dieses "Bedienen" gibt es nicht, wenn der Ball aus dem Vorgrün gespielt wird. Da gibt es nur: Fahne drin oder Fahne raus!.

Zum Schluss noch ein paar Ärgernisse bzw. Verstöße gegen die Etikette und/oder Platzregel.

1.  Mitspieler stehen in der Put-Linie
2.  Mitspieler laufen über die Put-Linie, Abdruck im Grün.    
3.  Die Fahnenstange liegt in der Putlinie oder im Weg.
4.  Schatten der Mitspieler fallen auf Put-Linie oder Loch.
5.  Pitch-Markierung (Löcher im Grün durch aufschlagen der Bälle werden nicht beseitigt).
6.  Den Trolley über das Vorgrün oder das Grün ziehen.
6a.Gleiches gilt für die Abschläge.