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"Überleben" war die Antwort von Leandra Zimmermann im Oster-Trainingslager auf die Frage ihres Saisonzieles 2011. Gerade hatte man sich darauf geeinigt dass man versucht für die deutschen Meisterschaften eine 4x400m und eine 3x800m Staffel an den Start zu bekommen. Und da mit Franziska Hatzl in dem Fall dann eine Läuferin aus der 4x400m Staffel für die 3x800m Staffel laufen musste blieb nur noch sie als vierte Läuferin übrig. Damals war noch nicht abzusehen ob alles zu erreichen wäre, aber am vergangenen Samstag, den 23.07., standen bei frischen 18-20 Grad, die sieben Mädels aus dem Trainingslager gesund und munter bei den deutschen Meisterschaften im Kasseler Auestadion am Start. Unter ihnen dann auch Lea, die vor ihrem ersten 400m Lauf überhaupt stand.

Angereist war man schon am Freitag davor. In den heimischen Gefilden unseres Trainers Carlos wurde abends im Hotel in Marburg eingecheckt, bevor es noch zu einer kurzen Trainingseinheit in den Wald ging um die Muskeln nach der langen Fahrt etwas zu lockern. Danach ging es zum Grillen auf das Grundstück seiner Eltern. Nochmals an dieser Stelle einen herzlichen Dank für die Gastfreundschaft an diesem Abend. Morgens hieß es dann früh aufstehen um rechtzeitig nach Kassel zu kommen, war der erste Start doch schon um 11.10 Uhr. 
 
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Zuerst waren die 3x800m Läuferinnen Julia Binder (Spvgg Holzgerlingen), Franziska Hatzl und Julia Hähnel (TSV Dagersheim) dran. Um aber bei einer deutschen Meisterschaft überhaupt an den Start zu kommen gibt es ein paar unterschiede zu den sonst bekannten Wettkämpfen zu beachten. Zum einen gab einen separaten Aufwärmplatz, man kam nur über den sogenannten Call-Room überhaupt in den Innenraum, man wurde von Ordnern im Stadion zum Start geführt und noch viele weitere Kleinigkeiten waren anders.
 
Dafür wurden die Startläuferinnen dann allerdings auf der 10x5m großen Leinwand gezeigt und wer wollte durfte auch mal in die Kamera winken. Vielleicht war das alles etwas viel für die ersten beiden Läuferinnen der 3x800m Staffel. Julia Binder blieb ca. 4sec unter ihrer Bestleistung, Franziska Hatzl ca. 3sec. Damit war für Julia Hähnel, die als einzige ungefähr an ihre Bestzeit ranlief, auch nicht mehr viel zu machen. Allerdings konnte sie sich noch um zwei Plätze verbessern, so dass schließlich der 16. Platz raussprang. Die Zeit von 7:21,09min war beinahe 7sec über der Bestleistung von vor zwei Wochen, hätte aber auch nur für eine bessere Platzierung und nicht für den Endlauf am Sonntag gereicht.
 
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Um 12.40 Uhr waren dann die 4x400m Mädchen Carolin Fitus, Eva Helmle, Leandra Zimmermann (TSV Dagersheim) und Mareike Härer-Knecht (Spvgg Holzgerlingen) am Start. Auf Bahn 8 legte Carolin Fitus los wie die Feuerwehr und blieb bis 150m vor dem Ziel in Führung. Auch wenn die anderen dann noch etwas vorbeizogen, mit ca. 60sec lieferte sie ein ganz starkes Rennen ab. Im Anschluss konnte Mareike Härer-Knecht ihre Klasse beweisen. Zwei Staffeln konnte sie überholen, bevor sie nach ebenfalls ca. 60sec das Staffelholz an Eva Helmle übergab. Auch sie konnte sie im Vergleich zu dem letzten Rennen um fast 2sec steigern und lief ein sauberes Rennen in 62.5sec durch. Tja, und dann bekam Leandra Zimmermann in ihrem ersten Rennen über 400m und gleich vor über 10000 Zuschauern als Schlussläuferin das Staffelholz. Um es vorweg zu nehmen, sie brachte es ins Ziel und auch das Überleben war nie in Frage gestellt. Auch wenn die Beine die letzten Meter immer schwerer werden, man möchte sich ja vor so vielen Zuschauern auch keine Blöße geben und alle kämpften bis zum letzten Meter. Mit ihren 64,5sec blieb sie deutlich unter den Erwartungen der mitgereisten Trainer und Fans. Mit einer Endzeit von 4:07,81min blieben die Staffeln nur knapp über ihrer Bestzeit und konnte sich über den 12. Platz freuen.
 
Beide Staffeln waren jeweils die besten Vertreter des Württembergischen Leichtathletik Verbandes in Kassel und für alle mitgereisten Athleten, Trainer und Fans war das mit Sicherheit einer der Höhepunkte des Wettkampfjahres 2011. Ganz herzlichen Dank auch an die mitgereiste Karen Aechtler (TV Altdorf) die sich die Zeit nahm um als Ersatzläuferin für alle Fälle parat zu stehen.
 

Aus der Zeitung :

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